Die erste Saison unserer SoLaWi ist beendet und eigentlich sind wir alle satt geworden und glücklich, dass es so gut gelaufen ist. Mike Hill, unser Hauptvertragsbauer, wirft im Gespräch mit Ute Mahling einen Blick zurück.
Ute: Mike, wie war dieses erste halbe Jahr für Dich?
Mike: Wir haben es geschafft und ich denke, die Körbe waren gut gefüllt – mal mehr, mal weniger. Aus meiner Perspektive gesehen lief es gut für den Anfang. Das kann man, wenn man so ein Projekt anfängt, nie genau voraus sagen. Ich würde sagen, es haben sich die richtigen Leute mit den richtigen Ideen zur rechten Zeit zusammen getan. Und das hat Spaß gemacht! Es ist natürlich viel Arbeit, aber es lohnt sich ja auch.
Heißt das, dass die finanzielle und ideelle Kalkulation aufgegangen ist?
Laut den Büchern ist alles im grünen Bereich. Der Gewinn reicht für mich und meine Familie noch nicht zum Leben, das auf gar keinen Fall. Aber es ist ein Anfang. Und wenn die Leute zufrieden sind, ist das auch meine Freude. In der ersten Saison sind wir auf Nummer sicher gefahren mit dem Anbau von unkomplizierten Gemüsesorten. Und meiner Einschätzung nach sind alle zufrieden.
Die SoLaWi feierte Ihren Start in den Herbst und jetzt auch den Ausklang der Saison mit einem Hoffest. Ich denke, wir haben allen Grund zu feiern – und wenn ich sehe, dass im Sommer 14 neue selbst angebaute Sorten anstehen, dann umso mehr. Was kommt in diesem nächsten halben Jahr auf Dich zu?
Oh, viel Arbeit… Wir haben für die kommende Saison so geplant, dass drei volle Arbeitstage in den Bedarf der SoLaWi investiert werden können. Das müsste den Gemüsebedarf der geplanten 100 Abos decken können.
Es gibt jetzt ein Gewächshaus?
Ja, das brauchen wir. Die Anzahlung der gebuchten Abonnements mit dem halben Saisonpreis hat den Erwerb des Gewächshauses ermöglicht. Ich habe außerdem eine preiswerte Setzmaschine aus zweiter Hand eingekauft. Die nötigen Mulchfolien, Vliese, Samen und Pflanzen sind auch bezahlt. Und im Dezember konnte ich noch ein günstiges Kontingent an Pellets zum Düngen entsprechend der Richtlinien der Biolandwirtschaft erwerben.
Und was passiert mit der zweiten Hälfte der Zahlungen?
Da fällt noch einiges an: Weitere Pflanzen, die bestellt und bezahlt werden wollen und, wenn es Not tut, Pflanzenschutzmittel. Man darf nicht vergessen, dass das Gemüse für den kommenden Winter schon jetzt gesetzt und gesät werden muss. Biosaatgut und -pflanzen sind schwer zu bekommen und auch teurer. Außerdem ist ein Wasseranschluss geplant. Einen Brunnen bohren ist zu kostenintensiv und obendrein fallen Wasserqualitätskontrollen an. Da ist es besser, Trinkwasserqualität direkt vor Ort zu haben.
Kannst du überblicken, ob wieder Arbeitseinsätze der Mitglieder auf dem Acker gewünscht werden?
Das ist schwierig vorauszusagen, da es vom Wetter und vielen anderen Faktoren abhängt. Schnecken- oder Rehfraß kann es immer mal geben. Das Jäten von Unkraut zwischen den Pflanzen macht auch sehr viel Arbeit, bei der ich mir die Mitarbeit der Abonnenten gut vorstellen kann. Solche Dinge stellen sich recht kurzfristig heraus und dann wollen wir mal sehen, was wir machen können. Der erste Einsatz war schon letztes Wochenende. Als der Sturm tobte, hingen wir zu sechst am Gestänge, um das Gewächshaus am Wegfliegen zu hindern. Es ist jetzt ein bisschen verborgen, aber die Folie ist ganz geblieben.
Mike, an Deiner Seite stehen noch ein Biobauer und ein Demeterbauer, die die Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln für uns produziert haben. Wirst Du dieses Jahr selber Kartoffeln anbauen?
Nein, der Boden im Sandfeld ist dafür nicht so gut dafür geeignet und so werden Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch vom Biobauern Krieger aus Berghausen eingekauft. Pastinaken, Möhren, Schwarzer Rettich und Wurzelpetersilie werden auf dem Demeterhof Kohler in Gondelsheim produziert.
Mike, ein Riesendank an dich, der es geschafft hat, die Körbe zu füllen und das, was eine Idee, dann eine Planung und ein Wunsch war, in knackige Möhren zu verwandeln!
Für die AG SoLaWi: Ute