Wer am Vormittag des 3. Oktober bei einem Spaziergang durch Weingarten die Herbstsonne genoss, wurde von einem zünftigen Horrido aus seinen friedlichen Feiertagsgedanken gerissen. Was war denn da los – eine Treibjagd mitten durchs Dorf? Mona und Kristine sind der Sache auf den Grund gegangen…
Es stellte sich heraus: die Jagdhörner bliesen rechtzeitig zum Erntedankfest das zweite Gemüsejahr unserer Weingartener Initiative für eine nachhaltige Landwirtschaft an. Auf dem herbstlich geschmückten Hof von unserem Bauern Mike Hill trafen sich die Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft und die interessierte Öffentlichkeit, um gemeinsam den Beginn der Wintersaison zu feiern. In den kommenden Wintermonaten werden die AbonnentInnen in den Genuss von 15 selbstangebauten und sechs zugekauften Gemüsesorten kommen. Wie das Gemüseangebot wächst und gedeiht auch die Zahl der AbonnentInnen und InteressentInnen kontinuierlich: aktuell teilen sich 105 Familien aus Weingarten und Umgebung 120 Gemüseabos.
Für das leibliche Wohl beim Hoffest sorgte vor allem Roger Gilpert mit seinen Wildspezialitäten, da das üppig geplante Mitmach-Buffet zwar lecker, aber ausbaufähig geblieben war. Eine kulinarische Bereicherung hingegen stellte die Verkostung unserer „Köstlichen Konserven“ dar, die Familie Gläske in den vergangen Monaten aus dem nicht-abgeholten Sommergemüse gezaubert hat. Diese werden uns in den dunklen und kalten Wintermonaten an die Süße des heißen Sommers 2015 erinnern (Informationen zum Erwerb folgen in Kürze über unseren Newsletter). Während sich die erwachsenen BesucherInnen in entspannter Atmosphäre amüsierten und am Gutes Gemüse-Infostand über unsere Ideen und Aktivitäten informierten, waren die Kinder mit Feuereifer damit beschäftigt, Schätze aus einem Sandberg auszugraben.
Ebenso bunt wie das gebotene Programm war auch der erste Gemüsekorb der neuen Saison, den Alt- und NeuabonnentInnen mit nach Hause nehmen konnten. Er beinhaltete neben Tomaten, Paprika und Zucchini die ersten Kohlköpfe, Kohlrabi, Endiviensalat, Fenchel und Kürbis. Ein besonderes Dankeschön geht hier an Anna, eine Rostocker Agrarwissenschaftsstudentin, die von uns gelesen hatte und während ihres Heimatbesuchs spontan vorbeikam, um die Gemüseausgabe zu betreuen.
Das abschließende kraftvolle Halali der Jagdhörner soll uns als Ansporn dienen, unsere Idee von einer von der Gemeinschaft getragenen Landwirtschaft auch weiterhin mit Begeisterung und Engagement zu füllen.
Für die AG Hoffest: Mona und Kristine
Fotos: Mirko Heinemann