Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, warum kaum jemand über die Umweltzerstörung spricht, Trump dagegen in aller Munde landet? Der schafft es fast jeden Tag in die Nachrichten, die Leute schauen hin, hören zu und sprechen über ihn. Oder er wird ausgelacht. Ob nun über seine Frisur, einen Gehirnfurz, … sogar meine 11-jährige Tochter macht Trump-Witze. Und das alles obwohl ihn niemand gut oder witzig findet.
Genau so geht es unserem Thema Umwelt: Niemand findet die Zerstörung unserer Welt gut oder witzig. Jeder weiß, das Thema ist wichtig, es wird aber kaum darüber gesprochen, hingeschaut, geschweige denn etwas getan – oder in irgendeiner Form darüber gelacht! Warum schaffen wir es nicht, hier eine Art Humor zu entwickeln? Die Öko-Witze, die man im Web findet, kann man an einer Hand abzählen. Manch einem linksradikalen Öko-Futzi wird es jetzt den Stock noch tiefer in seinen Allerwertesten treiben. „Umweltzerstörung ist ein ernstes Thema, da gibt es nix zu lachen!“ Da hat er auch Recht, aber ich denke wir müssen einen neuen Zugang finden, damit wir besser damit arbeiten können!
In unserem Freundes- und Bekanntenkreis haben wir nun sehr viele Menschen, denen es wichtig ist, dass auch ihre Kinder noch auf einer schönen Welt leben können. Einige wurden Veganer, manch andere fahren vermehrt mit dem Fahrrad, die meisten kaufen Bio-Produkte. Mal hart diskutiert wird kaum, weil man sofort in die eine oder andere Komfortzone des Gegenübers eindringt und dann wird’s unangenehm.
Neulich erzählte nach dem Yoga eine Bekannte von ihren letzten Urlaubserlebnissen, dass sie Städtetrips mit ihrem Mann und ihrer Tochter liebe und daher mehrmals im Jahr wegfliege. Auf meine Frage, ob sie dies auch ihrem Kind noch vergönne und daher daran denke ihre Reiseaktivitäten einzuschränken, schaute sie mich zuerst verstört an. Daher gab ich noch eins drauf und erklärte ihr, dass Flugreisen ja mit einem hohem CO2-Ausstoß verbunden sind. Wenn jeder so lebe wie sie, würde ihre Tochter nicht mehr die schönen Orte mit wiederum ihren Kindern besuchen können, weil dann gebe es die wahrscheinlich nicht mehr. Mit zwei Sätzen hatte ich sie so beschämt, dass sie sich bei mir für ihr Verhalten entschuldigte, sie reise nun mal so gerne. Ich fühlte mich danach nicht gut und ich war mir sicher, dass sie bald wieder verreisen wird. Also war die ganze Aktion ohne Sinn.
Beim Schwimmkurs meiner kleinen Tochter hatten plötzlich alle Kinder diese neuen Microfleece-Handtücher und ihre Mütter freuten sich gemeinsam, dass sie alle die tolle Idee hatten, dieses Produkt zu kaufen. Ich konnte mich einfach nicht zurückhalten und fragte: „Wisst ihr eigentlich, dass dieses Microfleece über unsere Kläranlagen nicht gefiltert wird und ins Meer gelangt, auch schon in der Herstellung?“ Dies machte alle sofort betroffen und sie entschuldigten sich für ihr Nichtwissen. Und was hat es gebracht? Nix. Die Bestätigung, dass ich Menschen gut die Lust am Konsum verderben kann, bekomme ich ohnehin täglich von meinem Mann. Er Fleischesser und Alexa-Fan, ich Vegetarierin und Alexa-Aussteckerin. Beim gemeinsamen Essen kommt es bei uns regelmäßig zu Schlachten. Ein Blick von mir reicht, damit ich meinem Mann das Essen verderbe und wir uns mit „Die Regenwälder werden abgeholzt, damit dein Soja wachsen kann“ –„ Ja richtig, das ist das Futter für dein Fleisch“ – „Du isst ja nur meinem Essen das Essen weg“ beschallen.
Es muss etwas neues, etwas anders her um das Thema auf den Tisch zu bringen, so bringt das alles nix. Nur ernst ist zu langweilig und Dinge vorzuleben ist zwar wichtig, aber es dauert zu lange. Bis jeder aus seiner Komfortzone gekommen ist, ist unsere Erde dahin. Betroffenheit zu erzeugen, hat keinen langanhaltenden Effekt, glauben sie mir, 1000-mal erprobt.
Mit Humor an die Sache heranzugehen, das wäre mal was neues, was anderes. Mit Humor kann man in die Breite gehen, da kann man viele Menschen erreichen.
Deswegen wollen wir das Jahr 2018 mit Humor beginnen – und rufen alle auf mitzumachen!